Planet Carlos ist ein Mischgenre zwischen Dokumentation und Fiktion von dem jungen Berliner Regisseur Andreas Kannengießer. Er portraitiert auf eindrucksvolle Weise einen 13-jährigen Lebenskünstler aus einer Vorstadt in Nicaragua, der sich trotz Armut und Misserfolg nicht unterkriegen lässt. Der 13-jährige Carlos lebt mit seinen Schwestern und seiner Mutter in einer etwa 10 qm-großen Hütte am Rande von León, einer Großstadt an der Westküste Nicaraguas. Um den Lebensunterhalt der Familie mit zu tragen, führt er mit einer Gigantonagruppe traditionelle nicaraguanische Tänze auf. Als der eigensinnige Junge von seinen Mitstreitern hinausgeworfen wird, muss er auf dem Markt schuften, wie die meisten seiner Mitschüler. Er plant einen Ausweg aus der Misere, indem er seine eigene Tanztheatergruppe gründet. Der Film ist eine einzigartige geniale Mischung aus Dokumentation und Improvisation mit Laiendarstellern aus den Slums der nicaraguanischen Metropole. Die Darsteller entwickelten selbst die Geschichte und brachten ihre Talente zum Ausdruck, wie es authentischer nicht sein könnte. Der Regisseur Andreas Kannengießer portraitiert unvoreingenommen und mit viel Gespür für die Träume und Wünsche von Kindern in Nicaragua, die Lebenswirklichkeit einer vergessenen …

Die Berliner Hasenheide ist eine der wenigen touri-freien Zonen Berlins und das ist nicht verwunderlich, denn mit einer Fotokamera herumzulaufen kann unangenehm werden. Im 17. Jahrhunderten gingen Fürsten hier auf Hasenjagd. Heute jagd die Polizei die zahlreichen Drogenhändler – und umgekehrt. Der Park liegt zwischen Tempelhof, Südkreuz und Herrmannplatz in Neukölln. Auf den ersten Blick scheint er wie jeder andere zu sein. Yoga-praktizierende spreizen Arme und Beine für den Sonnengruß, Spaziergänger streunen über den Asphalt, Sonnenbadende rollen sich über die Wiese, türkische Großfamilien picknicken unter den Bäumen. Der Park ist ein typisches Berlin-Biotop. Seit einigen Monaten gibt es hier sogar einen Streichelzoo und im Sommer strömen junge Film- und Techno-Fans zum Openairkino und Raves. Razzien stehen an der Tagesordnung Ab und zu wird die Parkidylle jedoch gestört. Des öfteren wurden hier Tote und Leichenteile gefunden, im März 2006 starb ein 40-jähriger Polizeitkommissar an einem Kopfschuss, den ihm ein Kleinkrimineller in der Hasenheide verpasst hatte. Fast täglich finden hier Razzien statt. Ein ewiges Versteckspiel zwischen Polizei und Drogendealern. Siera Leone, Nigeria, Westafrika – Jeder Eingang ist …