Autor: Anna Frenyo

Die Einsichten einer Barfrau aus Berlin-Neukölln

Die Einsichten einer Barfrau Motto: Niemandem Ahn. Gedicht von Endre Ady. Niemandem Ahn, niemandem Erbe, Niemandem anverwandt, bekannt, und sterbe… Bin jemand – keinem, Bin jemand – keinem. Bin doch, wie jeder andere: Hoheit, Nordkap, Geheimnis, Fremdheit, Soheit, Irrlichternd, ferner Schein, Irrlichternd, ferner Schein. Doch ach, kann weiter so nicht bleiben, Würde mich andern gerne zeigen, Dass sie mich wirklich sähen, Dass sie mich wirklich sähen. Dafür all dies: Selbstqual, mein Singen, Könnt’ man mir Liebe doch entgegenbringen, Und ich wär’ jemandes, Ich wäre jemandes. (Könnt man mich lieben doch – Übertr. v. A. W. Tüting) Es ist um drei in der Nacht, das Konzert ist vorbei, die meisten Gäste sind schon heimgekehrt, nur die Band ist noch dabei. Langsam kann die Frau hinter dem Tresen auch durchatmen. Sie arbeitet schon seit einigen Monaten in der kleinen Bar in Neukölln und hat sich schon vielerlei Geschichten von den Gästen angehört. Sie nennt sie einfach Berliner Geschichten. Ihr gemeinsamer Nenner ist, dass jeder Erzähler ein Mensch ist, der in einer Grenzsituation lebt. Das Leben hat sie …

Die Einsichten einer Barfrau

Motto: Niemandem Ahn. Gedicht von Endre Ady. Niemandem Ahn … Niemandem Ahn, niemandem Erbe, Niemandem anverwandt, bekannt, und sterbe… Bin jemand – keinem, Bin jemand – keinem. Bin doch, wie jeder andere: Hoheit, Nordkap, Geheimnis, Fremdheit, Soheit, Irrlichternd, ferner Schein, Irrlichternd, ferner Schein. Doch ach, kann weiter so nicht bleiben, Würde mich andern gerne zeigen, Dass sie mich wirklich sähen, Dass sie mich wirklich sähen. Dafür all dies: Selbstqual, mein Singen, Könnt’ man mir Liebe doch entgegenbringen, Und ich wär’ jemandes, Ich wäre jemandes. (Könnt man mich lieben doch – Übertr. v. A. W. Tüting) Es ist um drei in der Nacht, das Konzert ist vorbei, die meisten Gäste sind schon heimgekehrt, nur die Band ist noch dabei. Langsam kann die Frau hinter dem Tresen auch durchatmen. Sie arbeitet schon seit einigen Monaten in der kleinen Bar in Neukölln und hat sich schon vielerlei Geschichten von den Gästen angehört. Sie nennt sie einfach Berliner Geschichten. Ihr gemeinsamer Nenner ist, dass jeder Erzähler ein Mensch ist, der in einer Grenzsituation lebt. Das Leben hat sie irgendwie …

Wer steckt hinter dem Poker Face? Portrait über Lady Gaga

Als Vorbereitung für den Artikel über Lady Gaga habe ich unter anderem verschiedene junge Menschen in Berlin und Budapest nach ihrer Meinung über die Künstlerin befragt. „Eine interessante neue Erscheinung, die keine besondere Stimme hat oder außerordentlich schön aussieht, aber trotzdem große Aufmerksamkeit erregt. Sie könnte eine bedeutende Person der aktuellen Pop-Geschichte werden.” – lautete die Antwort der meisten Befragten. Ich selbst wurde im Frühling dieses Jahres besonders aufmerksam auf die neue Popdiva, als ich in einem berühmten Berliner Club den Beat ihres Hits Poker Face gehört habe und den nicht überfordernd schweren Text des Liedes mit zwei New Yorker Jungs auf der überfüllten Tanzfläche gemeinsam gesungen habe (Pa-pa-pa-…-poker face…). Zweifellos: Lady Gaga bringt mit ihren Liedern die ganze Welt der Clubs in New York über Berlin bis Tokio in Bewegung. „Enfant Terrible“ des Musikgeschäfts Doch wer ist diese neue Erscheinung auf dem Musikmarkt? Die in New York geborene, aus einer italienischen Familie stammende Sängerin/Songwriterin heißt ursprünglich Stefani Joanne Angelina Germanotta. Ihren Künstlernamen hat sie vom Queen-Klassiker Radio Gaga übernommen. Nicht zufällig, denn laut ihrer …