Dort, wo die Panke von ländlicher Idylle in städtische Gefilde übergeht, zeichnen Caroline Meyer und Lili Hering ein digitales Bild der Umgebung und der Menschen. Lange Spaziergänge auf Google Maps bringen Schnappschüsse zutage, mit kurzen Texten in einem analogen Büchlein gesammelt, welche Nähe und Distanz in der Großstadt hinterfragen.

Der von Abendrot gefärbte Augenblick, in dem die Umgebung beginnt sich aufzulösen, der Himmel die Bäume überlagert, die Brücke sich zweiteilt und das Flusswasser über sein Ufer tritt.
Mit Worten fotografiert zwischen Wedding und der neuen Mündung der Panke:
Der dünne hohe Turm, dessen zwei rote Bauchbinden ihn zusammenhalten wie Pflaster. (Stella)
Die Bank, die so glatt aussehen würde, wie das Wasser vor ihr, wären da nicht die kleinen, kratzigen Eiskristalle. (Stella)
Das Fahrrad, das ohne seine beiden Räder ins Laub gesunken ist, als müsste es sich ausruhen. (Stella)
Die weißen Beeren, die so prall sind, als wären sie vom Winterwind aufgepustet. (Stella)
Der junge Mann, der, zwischen die Heranradelnden geratend, sagt: Hier ist ein schöner Platz zum Stehenbleiben. (Annett)
Der schüchtern wirkende Junge, der im Vorbeigehen unserer Gruppe zuruft: „Ein schöner Ort zum stehenbleiben, nicht?“ und dann unsicher weitergeht, bevor er an dem Geländer lehnend dem schwindenden Licht nachschaut. (Anne)
…noch mehr Snapshots.
Beitragsfoto: Anne-Sophie Plèche
Fotos: Googlemaps