Es ist Sonntag. Ich freue mich auf das Mittagessen – Schweinebraten. Die Prozedur, bis der Braten gewürzt, gebraten und angerichtet wird, zieht sich über Stunden und lässt mir jedes Mal das Wasser im Munde zusammenlaufen. Um am Ende von einer knusprigen Kruste bedeckt zu sein, wird das gute Stück alle dreißig Minuten mit Bratensaft übergossen. Mit jeder Stunde füllt der Duft von Zwiebeln, Kümmel und Fleisch zunächst die Küche und schließlich den Rest des Hauses. Pünktlich um zwölf Uhr wird der Schweinebraten serviert – saftig, mit goldbrauner Kruste. Dazu Kartoffelknödel und Soße. Ich freue mich auf das Mittagessen bei meiner Familie in Bayern – bin ich nicht dort, hole ich mir das Glücksgefühl in meine Wohnung und beginne Sonntagmorgen zu kochen. Bis die ganze Wohnung duftet.