Als Verfechter der deutschen Küche, was vermutlich durch Entzugserscheinungen aufgrund häufiger Auslandsaufenthalte kommt, ist man eigentlich automatisch gegen Alternativen. Beim Essen sollte man sich allerdings nicht vor neuen Genüssen scheuen. Meine sechs Jahre im arabischen Raum führten zu einer Umgewöhnung der Geschmacksknospen, sodass mir auch in diesem Moment das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn ich nur daran denke: Frischer Fisch aus dem roten Meer, besonders gewürzte Fleischvarianten vom Grill, Falafel, Manakeesh, Humus, dazu frisch gebackenes Brot – die Liste ist lang. Was mir grundsätzlich etwas fehlte, war Schweinefleisch. Doch wurde dies durch den raffinierten Einsatz von Gewürzen und traditionellen Zubereitungsarten problemlos kompensiert. Kaum irgendwo anders kommt Lebens-Kultur deutlicher zur Geltung. Nicht nur beim Essen selbst, sondern auch bei der Art und Weise des Zusammenseins. Denn es ist üblich, sich in großer Runde zum Essen zu treffen und betrunken vor guter Laune die gesamte Karte zu bestellen, bis die Tischplatte vor lauter Essen nicht mehr zu erkennen ist. So viele Alternativen…