Jamal und Sebastian sind „ziemlich beste Freunde“. Vor allem in Sachen Sport teilen sie „ziemlich gleiche Ansichten“. Ihre gemeinsame Leidenschaft lautet „Arschbomben“. Regelmäßig begleiten sie sich beim Eintauchen ins Wasser.
Jetzt ist Sebastian dran. Er steigt auf das noch bebende Sprungbrett und richtet sich kerzengerade auf, mit der Brust nach oben. In Sekundenschnelle konzentriert er die Kraft in seinen Beinen und springt in das Wasser.
In dem Moment passiert das, was das „Arschbomben“ ebenso anmutig wie anspruchsvoll macht: Sebastian stößt mit dem Arsch das Wasser nach hinten weg. Dann macht er Schaufelbewegungen mit seinen Armen und schlägt dabei mit den Beinen auf und ab wie ein Fisch. Das Ganze sieht spektakulär aus.
Arschbombentraining drei Mal pro Woche
Dreimal pro Woche gehen die Beiden schwimmen. Oft spornen sie sich an, “ weil Arschbomben ein kurzes und dennoch starkes Angstgefühl auslöst“, sagt Jamal und macht dabei ein nachdenkliches Gesicht.
Jamal und Sebastian sind beide mittelgroß. Sebastian ist schmal und Jamal etwas robuster. Sie haben eine gute Figur, was angesichts des Durchhaltevermögens, das das „Arschbomben von ihnen verlangt, nachvollzielbar ist.
King of Bomb
Jamal möchte irgendwann so erfolgreich sein wie der Amerikaner Michael Phelps, einer der besten Schwimmer des 21. Jahrhunderts. Sebastian vertritt, was Michael Phelps betrifft, eine ziemlich differenzierte Einstellung. Der Phelps ist gut, darüber will Sebastian nicht streiten, aber was ist mit: „the King of Pop itself, nämlich Micheal Jackson? Ich verehre Michael Jackson“, sagt er lachend.
Im Gegensatz zu Michael Jackson tanzt Sebastian kaum. Singen tut er noch weniger. Aber der Ehrgeiz und die Professionalität des „Bambis“ stellen für ihn eine Inspiration dar. „Das ist ziemlich cool“ überlegt Jamal.
Das ist aber nicht nur ziemlich cool, es ist viel mehr als das. Jedes Mal, wenn etwas Neues entsteht, begegnet man ihm oft mit Unverständnis, bis es eines Tages zur Innovation einer ganzen Generation wird. Michael Jackson hat es beispielsweise geschafft, mit einem auf den ersten Blick banalen Tanz, die ganze Welt der Musik und des Showbusiness zu revolutionieren.
Somit kann man behaupten: Selbst wenn heute „Arschbomben“ nur als Hobby praktiziert und von manchem Fachmann für eine kindische Belustigung gehalten wird, könnte es trotzdem eines Tages zu einer qualifizierenden Sportart bei den Olympischen Spielen werden. “Unmöglich ist kein deutsches Wort, “ davon sind Jamal und Sebastian überzeugt.