Gesellschaft
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Bevor noch was passiert

Mit dem Studium beginnt für viele auch die Zeit der Versicherungen

Tausenden geht das jetzt so: Die Schule ist vorbei, man wird flügge, sucht sich eine Bude und beginnt zu studieren. Und plötzlich bemerkt man, was für einen langen Schwanz unangenehmer bürokratischer Dinge das Ganze nach sich zieht. Dazu gehören die Miete, eventuelle Kredite und auch schon einige Versicherungen. Denn niemand darf selbstständig auf der Welt herumlaufen, ohne Sicherheitsleinen gespannt zu haben.

Zunächst zur Krankenversicherung: Erst einmal ist man als Student noch bei den Eltern mitversichert. Dabei darfman monatlich bis zu 375 Euro verdienen, bei einem Minijob liegt die Grenze bei 400 Euro. Vom 25. Lebensjahr an allerdings muss man sich in der Regel selbst versichern. Dafür gibt es eine gesetzliche Studentenversicherung, die bis zum 30. Lebensjahr oder bis zum 14. Semester gültig ist. Der Beitrag für Kranken- und Pflegeversicherung liegt bei 77,90 Euro. Für längere Auslandsaufenthalte ist der Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung wichtig.

„Junge, pass auf! Wie schnell kann was passieren!“, sagen die längst aus dem Studentenalter herausgewachsenen Familienmitglieder in ihrer übervorsichtigen Art. Und sie haben recht. Wie schnell ist man bei der Fete eingeschlafen und hat dem Kommilitonen mit der Zigarettenglut die Bude abgebrannt. Okay, nur so als theoretische Möglichkeit. Ein Grund mehr, sich das Rauchen abzugewöhnen. Vor allem aber muss man rechtzeitig daran denken, eine
Privathaftpflichtversicherung abzuschließen. Unverheiratete Studenten sind allerdings bis zum Ende der Ausbildung bei den Eltern mitversichert.

Doch unbedingt vormerken! Wer als Student dauerhaft bei den Eltern auszieht, sollte auch über eine Hausratversicherung nachdenken. Sie ist dafür da, nach Feuer, Rohrbruch, Diebstahl oder Sturm die Schäden am Eigentum zu ersetzen. Man sollte also gucken, was man so an Wertvollem und schwer Ersetzbarem besitzt. Vielleicht hat man ja Tantchens Juwelen geerbt. Aber da das bei Studenten relativ selten der Fall ist, gehört diese Versicherung im Gegensatz zu anderen nicht zum absoluten Muss.

Wer ein Auto hat, braucht natürlich eine Kfz-Haftpflicht, die für Schäden aufkommen soll, die man anderen Verkehrsteilnehmern und ihren Autos zufügt – wozu es hoffentlich nie kommen wird. Die Kaskoversicherung ist für Schäden am eigenen Auto da. Für ein älteres Fahrzeug reicht eine Teilkasko aus.

Auch wenn manches, was einen als älteren Erwachsenen drohen könnte, noch sehr weit weg scheint, sollte man möglichst früh eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Sie gilt für den Fall, dass man seinen Beruf nach Krankheit oder Unfall nicht mehr ausüben kann. Die Police für die monatliche Rente sollte vereinbart werden, so lange man noch kerngesund ist. Schon kleine Leiden verteuern später den Vertrag oder führen zur Ablehnung. Ein Abschluss zu Studienzeiten ist also durchaus ratsam.

Die gesetzliche Unfallversicherung wiederum schützt Studenten nur in der Uni sowie auf dem Weg dorthin, aber nicht in der Freizeit. Eine günstige Versicherung ist also durchaus empfehlenswert. Weitere Fragen kann man am kostenlosen Service-Telefon des Informationszentrums der deutschen Versicherer stellen, unter der Nummer: 0800-33 99 399.

Dieser Artikel erschien in der Berliner Zeitung Beilage ‘Semesterstart’ vom 10. April 2012

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