Bühne

Seine Musik lebt weiter

Spannung liegt in der Luft. Aufgeregt sitzen die Zuschauer auf den Stühlen. Ungeduldig gucken sie auf ihre Uhren. Und dann, endlich: die Show startet mit dem wohl passendsten Song: Gone too soon. Genau anderthalb Jahre nach Michael Jacksons Tod können sich die europäischen Fans wieder freuen: Künstler aus dem Londoner West End Theater touren derzeit durch Europa und begeistern mit ihrer Show „Thriller – Live“ etliche Menschen.

Momentan gastiert das Ensemble im Berliner Admiralspalast. Aber schon 2006 feierte die Show ihre Premiere in London und begeistert seitdem Millionen Fans des King of Pops. Seine vierzigjährige Karriere bietet ein enormes Repertoire: In mehr als zwei Stunden werden dem Publikum zahlreiche bekannte Songs geboten – beginnend mit den Jackson Brothers, über die Jackson 5 bis hin zu seiner einzigartigen Solokarriere. Von Shake your body down, über Bad bis hin zu Hits des weltweit bestverkauften Albums aller Zeiten „Thriller“.

Auf Grund Michaels außergewöhnlicher und unnachahmbarer Stimme werden die verschiedenen Titel von fünf unterschiedlichen Sängern und sogar einer Sängerin performed. Dabei versucht keiner der Akteure eine billige Kopie der Ikone darzustellen. Es wird sich nicht auf biegen und brechen verkleidet, um dem King of Pop ähnlich zu sehen. Im Gegenteil: Während zwar fünf der sechs Sänger dunkelhäutig sind, so hat ein anderer langes, blondes Haar – welches des Öfteren zum Headbanging eingesetzt wird – und ist im Vergleich zu seinen Kollegen und vor allem zu Michael Jackson eher wohlbeleibt. Und obwohl der jüngste Künstler, welcher Michael Jackson zu Zeiten von Jackson 5 verkörpern soll, das ein oder andere Mal einen schiefen Ton hervor bringt, tut dies der stimmlichen Darbietung keinen Abbruch. Denn alle weiteren Auftritte überzeugen durch brillante Klänge.

Begleitet werden die Hauptdarsteller von einer herausragenden Band, die ebenso wie die Sänger eine exzellente Live-Performance bieten. Während die Darsteller einen Kostümwechsel vollziehen, hat der Gitarist einige Male die Möglichkeit, ein kleines Solo zu spielen. Denn für fast jedes Stück kommen die Interpreten in einem neuen, funkelnden Outfit zurück auf die Bühne. Auch die Tänzer, die immer wieder beeindruckende Choreographien hinlegen, wechseln ihre Kostüme regelmäßig – von schicken Anzügen, über paillettenbestickte Shirts bis hin zu lässigen Hip Hop Outfits.

Durch Multimediaeffekte werden die eindrucksvollen Choreografien des preisgekrönten Regisseurs Gary Lloyd – welcher schon mit namhaften Künstlern wie Leona Lewis, Will Young, Robbie Williams und Kelly Clarkson zusammenarbeitete – unterstützt. Denn obwohl die Bühnenkonstruktion nichts Außergewöhnliches vorzuweisen hat, ist die Kulisse stets abwechslungsreich.

Die Show lässt das aufregende Leben eines Weltstars Revue passieren. Sie bietet Fans sowie Neugierigen ein breites Spektrum an Musik, die zum mitklatschen und mittanzen animiert. Eine gelungene Hommage an einen einzigartigen und unvergesslichen Künstler.

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Kategorie: Bühne

Rebecca Schindler wurde am 4. November 1985 in Hannover geboren. Nach mehreren Umzügen landete sie 2001 schließlich im schönen Berlin. Nach der Orientierungsphase (drei Semester) Betriebswirtschaftslehre begann sie das Studium der Kulturwissenschaften an der Europa-Universität-Viadrina in Frankfurt/Oder. Ihre Schwerpunkte lagen hier bei Linguistik und Kulturgeschichte. Aufgewachsen in der „Generation Praktikum“ absolvierte sie unter anderem Praktika bei der B.Z. – Berlins größte Tageszeitung, 104.6 RTL – Berlins Hitradio, Akte 20.10, dem Berliner Tagesspiegel und arte. Dabei stellte sich schnell heraus, dass ihre große Leidenschaft die Boulevard-Geschichten sind. Seitdem schreibt Rebecca Schindler immer wieder Rezensionen, Porträts und Meldungen über aktuelle Pop-Konzerte, die neusten Musicals und Tanzveranstaltungen. Nach Abschluss des Masterstudiengangs Kulturjournalismus an der Universität der Künste plant Rebecca Schindler ein Volontariat in einer Print- oder Onlineredaktion.