Autor: Michael Ramm

"Und woher kannten SIE den Verstorbenen?"

Dr. Richter ist Trauerredner in Berlin. Bei nichtkirchlichen Beerdigungen zeichnet er ein letztes Bild der Verstorbenen. Für die Hinterbliebenen ist er oft ein wichtiger Seelsorger. Vor der eigenen Trauer schützt es nicht. An einem verschneiten Sonntag im Januar sitze ich bei Dr. Richter zum Gespräch in seinem Fernsehzimmer. Um meine Füße schleicht schnurrend Kater Felix, der ein vernarbtes Auge hat und mich an einen Piraten erinnert. Ich treffe Dr. Richter zum zweiten Mal. Die erste Begegnung war beim Begräbnis meines Großvaters. Er ist von Beruf Trauerredner. Mit zwei Handgriffen findet er die Notizen zu der Rede meines Großvaters vor vier Jahren. Ich kann mich an keine Einzelheiten erinnern, habe die Rede aber sehr positiv in Erinnerung. Das sei fast immer so, sagt er. Als Trauernder ist man zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Er redet offen und lebhaft, ich merke: Er ist ein Profi. Dr. Richter ist 66 Jahre alt, hat eine gemütliche Statur und schlaue Augen. Das Haupthaar ist schon licht geworden. Ein Kollege beschreibt ihn als rheinische Frohnatur. Er kommt ursprünglich aus Düsseldorf …

Was machen Glühweinverkäufer im Sommer?

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Den Weihnachtsmärkten kann man das oft nicht auf den ersten Blick ansehen. Es gibt über 50 kleinere und größere Weihnachtsmärkte in Berlin. Ich habe einige davon besucht und mich gefragt, was die Glühweinverkäufer eigentlich den Rest des Jahres machen, wenn es nicht mehr kalt ist.